Ökologie und Nachhaltigkeit spielen neben der Qualität von Lebensmitteln und Getränken eine zunehmend wichtige Rolle. In den letzten 10 Jahren hat sich der Anteil der Bio-Lebensmittel mehr als verdoppelt. Auch der ökologische Weinbau in Deutschland verzeichnet seit etwa 40 Jahren einen kontinuierlichen Zuwachs. Damals noch eine kleine Nische, haben sich die Anbauflächen im Öko-Weinbau allein in den letzten 10 Jahren mehr als verdreifacht. Fast ein Zehntel der Weinberge wird mittlerweile ökologisch bewirtschaftet. Um ein ausbalanciertes Ökosystem im Weinberg zu erhalten, werden keine chemisch-synthetischen Substanzen verwendet, Wildkräuter im Weinberg werden ausschließlich mechanisch entfernt.
Um die Artenvielfalt in den Weinbergen so aktiv wie möglich zu erhalten, werden alle ökologisch bewirtschafteten Weinberge zwischen den Rebzeilen mit verschiedensten Pflanzen begrünt. Auch der Weinausbau im Keller ist in einer EU-Verordnung geregelt. Zu erkennen sind Bioweine an dem EU-Gemeinschaftslogo oder an den Logos von Verbänden, bei denen die Weingüter ihre Produktion nach strengen ökologischen Kriterien zertifizieren lassen können. Alle zertifizierten Betriebe werden einmal pro Jahr von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüft, ob sie die jeweils geforderten Bedingungen eingehalten haben. Bei Zugehörigkeit zu einem Öko-Anbauverband kommen noch strengere Verbands-Richtlinien hinzu. Umweltbewusster Weinbau ist in Deutschland Standard: Auch im konventionellen Weinbau gilt beim Pflanzenschutz und der Düngung die Devise: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
Veganismus und pflanzenbasierte Ernährung liegt derzeit klar im Trend, häufig in Verbindung mit dem Thema Bio. Vegan ist dabei nicht nur auf dem Teller stark gefragt, auch beim Wein wird zunehmend nachgefragt, ob er für Veganer geeignet ist. Doch was verbirgt sich hinter einem veganen Wein? Beim Anbau der Trauben gibt es keinen Unterschied zwischen konventionell und vegan hergestellten Weinen. Erst im Keller greift der vegan arbeitende Winzer zu alternativen Mitteln. Schon lange verwenden Winzer Produkte wie Eiklar oder auch Gelatine, um den Wein zu klären. Bei veganen Weinen werden die tierischen Stoffe durch ein pflanzliches Protein ersetzt. Geschmacklich macht dies keinen Unterschied. Vegane Weine gibt es in sämtlichen Geschmacksrichtungen und Rebsorten, als Weiß-, Rot- oder Roséweine, und auch vegane Sekte sind erhältlich. In vielen Weinflaschen ist übrigens veganer Wein enthalten, ohne dass dies besonders hervorgehoben wird. Denn immer mehr Winzer verzichten auf die Klärung mit Hilfsstoffen jeglicher Art. Sie geben dem Wein mehr Zeit, sich auf natürliche Weise zu klären.